Baikalsee – Mongolei

Baikalsee
Aendu träumte schon lange davon, einmal an den Baikalsee zu fahren.
Himmel und Wasser berühren sich.
Wir passierten die Grenze zur Mongolei. Die Russen inspizierten das Auto bei der Ausreise sehr ausführlich. Die Mongolen nahmen es weniger genau. Wir kamen in ein völlig neues Land.
Strasse nach Ulan Bator.
Parlamentsgebäude in Ulan Bator
Wir fuhren Richtung Süd Westen. Bis Arvayheer war die Strasse asphaltiert.
Der grösste Teil der Strassen aber sind Naturstrassen.
Entlang der Strassen sieht man immer wieder Ovoos. Als Gabe und Bitte um eine gute Reise, legt man zumindest einen Stein auf den Ovoo und umringt ihn dreimal im Uhrzeigersinn.
Ungefähr die Hälfte der Mongolen leben in der Hauptstadt, die andere Hälfte lebt als Nomaden in Jurten im ganzen Land verteilt.
Sie betreiben Viehwirtschaft…
Die Herden laufen frei herum.
Nur noch selten treiben die Mongolen ihre Herden mit Pferden zusammen.
Viele benutzen für den Viehtrieb ein Motorrad, das auch als Fortbewegungsmittel für die ganze Familie dient.
Morgendliches Melken
Sind die Weiden abgegrast, wird die Jurte abgebaut, und die ganze Familie zieht mit Sack und Pack an einen neuen Weideplatz.
Die Schafschur war gerade vorbei, und uns begegneten viele Lastwagen vollbepackt mit Schurwolle.
Yak
Je südlicher wir kamen, umso heisser und trockener wurde es.
Nach stundenlanger Fahrt waren wir froh, wenn wir wieder in eine Ortschaft kamen…
Wo es sicher eine Tankstelle gab.
Manchmal sogar ein Spital.
In jeder Ortschaft gibt es einen öffentlichen Brunnen, wo man die Wasserkanister auffüllen kann.
Wüste Gobi.
Wir fanden für die Nacht eine windgeschützte Stelle zwischen kargen Büschen und…
genossen einen fantastischen Sonnenuntergang.
Die Wüste ist nicht nur eintönig und trostlos, die verschiedenen Farbnuancen sind toll.
Wir näherten uns wieder dem Gebirge.
Kamelherde
Troglog: Auch in den Ortschaften leben die Leute zum Teil in Jurten.
Die Jurten sind mit schön verzierten Holzzäunen umgeben.
Wildpferde
Wir wollten durchs Gebirge fahren, mussten aber umkehren, weil die Strasse plötzlich in einem Bachbett endete.
Da braut sich was zusammen!
Innerhalb von einer Stunde hatten 3 von 4 Fahrzeugen einen Platten.
Die Asphaltstrasse vor Khovd war ein Segen.
In Khovd liessen wir den Pneu reparieren.
Die Freude über die gute Strasse war von kurzer Dauer.
Wir fuhren Richtung Altai Gebirge, in der Ferne sah man schon die verschneiten Gipfel.
Das Grün und Wasser war eine Wohltat fürs Auge nach dem Staub der Wüste.
Hat jemand eine Panne, hilft jeder jedem. So kam es, dass wir mitten in der Einsamkeit eine kleine Party hatten.
Manchmal gab es keine Brücke.
Ölgiy, letzte grössere Ortschaft vor der Grenze nach Russland.
Basar in Olgiy
Das Essen in den kleinen Restaurant war schmackhaft. Und zum Glück gab es nicht nur Hammelfleisch.
Blick in die Küche
Die Mongolei mit ihren verschiedenen Landschaften hat uns fasziniert und die Leute waren sehr herzlich und freundlich.

Durch Russland

Der Land Rover steht für die grosse Reise abfahrbereit vor dem Haus.
Wir reisen mit einer Gruppe (7 Fahrzeuge, 13 Personen). Der Treffpunkt ist auf der Raststätte Hohenlohe Süd zwischen Stuttgart und Nürnberg. Die Reise ist in Etappen aufgeteilt, das erste Etappenziel ist die Russische Grenze, Reisezeit 3 Tage. Den Fahrern ist es freigestellt, ob sie alleine oder mit anderen zusammen fahren wollen. Wir bilden eine Gruppe von 3 Fahrzeugen. Am ersten Tag geht es auf der Autobahn Richtung Berlin.
2. Tag: Fahrt durch Polen. Die Strassen sind gut und es hat wenig Verkehr.
Am Abend campieren wir auf einem Campingplatz in der Nähe von Augustow an einem See.
3. Tag: Fahrt durch Litauen und Lettland. Es geht nur langsam vorwärts, weil es praktisch keine Autobahn mehr gibt. Die Strasse führt durch Wälder und Felder und entlang Seen. Ab und zu sieht man in der Ferne ein Dorf.
4. Tag: In Sebez passieren wir die Grenze zu Russland. Es gibt viel Papier zum Ausfüllen und dann stürzt am Zoll auch noch der Computer ab, so dass wir länger als 4 Stunden stehen und warten.
5. Tag: Jetzt gehts Richtung Moskau.
Wir umfahren die Stadt grosszügig. Trotzdem hat es viel Verkehr und viele Baustellen. Wir kommen nur langsam vorwärts.
Ein erster Eindruck von Russland: Unendliche Weiten.
Nahkampf im abendlichen Stossverkehr.
6. Tag: Wir überqueren die Wolga.
Wir fahren Richtung Kirov, vorbei an kleinen Dörfern…
mit hübschen Häuschen.
Ganze Felder voller Lupinen…
…und Margriten.
7. Tag: Die Strasse führt an riesigen Getreidefeldern entlang…
und dann kommt eine grosse Industriestadt: Kirov
Wenn immer möglich campieren wir an einem See oder im Wald.
Aber nicht immer finden wir ein schönes Plätzchen, manchmal müssen wir halt mit einem Abstellplatz bei einem Motel vorlieb nehmen. Da gibts wenigstens keine Mücken, dafür eine Dusche…
8. Tag: Wir wollen auf einer Nebenstrasse nach Jekaterinburg fahren, richtig durchs Hinterland.
Leider aber endet es damit, dass jeder jeden aus dem Sumpf ziehen muss, und wir umkehren müssen.
Auf dem Land leben die Leute noch sehr einfach.
Friedhof
Die Leute wirken auf den ersten Blick abweisend, tauen aber auf und sind schlussendlich sehr freundlich und hilfsbereit.
Jekaterinburg
Hinter dem Ural beginnt Sibirien. Es gibt kaum noch Siedlungen. Die unendliche Weite beginnt.
9. Tag: Wir kommen nach Tiumen. Gas- und Ölvorkommen locken viele Leute in diese Stadt, und es wird heftig gebaut.
Nach der Grossstadt kommt wieder das weite Land.
10. Tag: Omsk ist eine weitere Grossstadt auf der Transsibirienstrecke. Über der Stadt hängt eine graue Smogwolke.
Die Temperaturen sind angenehm und der Himmel ist am Morgen abgesehen von wenigen Wolken blau…
Im Laufe des Tages türmen sich Wolken auf, und es gibt ein Gewitter.
11. Tag: Wir fahren Richtung Nowosibirsk, eine weitere Grossstadt (1,7 Millionen Einwohner). Zum Glück gibt es eine Umfahrungsstrasse. Von der Stadt sieht man nur den Industriegürtel.
Die Strassen in Russland sind in recht gutem Zustand, aber es hat sehr viel Verkehr, vor allem Lastwagen. Überholt wird oft rechts und links.
Diesel und Benzin sind billig, ein Liter Diesel kostet 36 Rubel (ca. 70 Rp.).
Oft gibt es kleine Kapellen entlang der Strasse.
12. Tag: Immer wieder diese Weite, diese Unendlichkeit.
Ob hier…
…oder hier: Es duftet an beiden Orten gleich schlecht.
13. Tag: Es sind nur noch knapp 1000 km bis Irkutsk.
Entlang der Strasse gibt es immer wieder kleine Restaurants, wo man sich sehr gut verpflegen kann.
14. Tag: Nach 5910km (Moskau – Irkutsk) durch Sibirien erreichen wir Irkutsk.

Russland / St. Petersburg


    Unsere Reise nach Russland, Mongolei, Kasachstan beginnt in Bern. Für Russland und die Mongolei  brauchen Schweizer Staatsangehörige ein Visum. Für Russland werden folgende Unterlagen verlangt: Ein gültiger Pass, ein Passfoto, ein Krankenkassennachweis, eine Einladung von einem Hotel oder eines Reiseveranstalters in Russland und ein online ausgefülltes Formular. Da ich im Juni zusammen mit meiner Kollegin Maria (wir lernen zusammen Russisch und sind gespannt, ob wir auch etwas verstehen) eine Reise nach St. Petersburg mache, brauche ich zwei Visas. Der Antrag fürs Visum nach St. Petersburg wurde vom Russischen Visumszentrum in Bern entgegen genommen, allerdings war Marias Antragsformular nicht mehr abrufbar, da sie es vor mehr als einem Monat ausgefüllt hatte. Die Dame am Schalter hatte es dann netterweise nochmals ausgefüllt. Den Antrag für Aendus Visum konnte ich  nicht stellen, da uns eine Einladung fehlte, und die Dame meinte, wir müssten zuerst das Mongolische Visum beantragen. Nach telefonischer Rücksprache konnte ich beim nächsten Gang nach Bern (Abholen unserer Visas nach St. Petersburg) Aendus Visum beantragen ohne Mongolisches Visum, und das Visumzentrum besorgte uns auch eine Einladung. Nächster Gang nach Bern: Abholen von Aendus Visum.
Von Bern aus fuhr ich mit Aendus und meinem Pass nach Genf zur Mongolischen Botschaft. Auch hier mussten wir ein Antragsformular ausfüllen und dem Pass ein Passfoto beilegen. Nach einer Woche konnten wir die Visas abholen. Nun fehlt nur noch mein Visum, was wiederum zwei Gänge nach Bern bedeutet. Man könnte natürlich alles einem Büro übergeben, aber das wäre ja nur halb so spannend und mindestens doppelt so teuer.
Mit der Swiss flogen Maria (mit ihr zusammen besuche ich einen Russisch Kurs) nach St. Petersburg. Unser erster Eindruck von der Stadt war überwältigend.
Wir wohnten in einem kleinen Hotel mitten im Zentrum. Die Angestellten im Hotel waren sehr freundlich und bemühten sich mit uns Russisch zu sprechen, und wir verstanden es sogar.
Dreifaltigkeitskirche: In dieser  orthodoxen Kirche werden noch Gottesdienste zelebriert. Frauen müssen beim Betreten der Kirche ein Kopftuch tragen.
Kasaner Kathedrale
Das Singer Haus am Newskij Prospekt war einst Hauptsitz der Nähmaschinenfabrik Singer. Jetzt befindet sich darin die grösste Buchhandlung der Stadt, das Dom Knigi.
Mit dem Bus fuhren wir nach Puschkin, dem Zarendorf.
Katharinenpalast: In diesem Palast befindet sich das rekonstruierte Bernsteinzimmer.
Wir waren überwältigt ob all der Pracht.
Katharinenpark
Mariinskij-Theater: Wir besuchten eine Ballettaufführung (Paquita). Die Atmosphäre im Theater und die Leistungen der Darsteller waren ein Erlebnis.
Isaaksplatz mit dem Reiterstandbild Niklaus I.
Sommergarten
Eingangstor zum Sommergarten.
Wegen der vielen Kanäle und Brücken wird St. Petersburg Venedig des Nordens genannt.
Schlossplatz mit Eremitage und Winterpalast
Mit dem Tragflügelboot fuhren wir zum Peterhof.
Peterhof, das Russische Versailles
Die Palastanlage ist wegen ihrer Brunnen und Wasserspiele weltberühmt.
Peter Paul Kathedrale
Admiralität
Newa
Peter-Paul Kathedrale  mit dem 122 m hohen Glockenturm
Die Peter-Paul Kathedrale ist die Ruhestätte fast aller Zaren.
Bluterlöserkirche, die Kirche wurde dort erbaut, wo ZarAlexander ll. einem Bombenattentat zum Opfer fiel.
Kaufhaus
Dostojewskij war in diesem Restaurant oft zu Gast.
Wir erklommen 262 Stufen bis zur Terrasse an der riesigen Kuppel der Isaakskathedrale.
Von da oben hatte man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt.
Die Petersburger Metro ist die durchschnittlich am tiefsten gelegene der Welt. Die Rolltreppen sind endlos. Die Stationen der Linie 1 sind besonders prunkvoll.
Nikolaus – Marine – Kathedrale
Und natürlich darf ein Besuch auf dem Markt nicht fehlen.
Wir haben in dieser Woche sehr viel Schönes und Eindrückliches erlebt. До свидаания !